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Wie sehr stresst der rektale Trächtigkeitstest deine Kühe?

Stress kann sich negativ auf deine Kühe auswirken. Krankheiten wie z. B. Magen- und Darmgeschwüre, ein geschwächtes Immunsystem, Herzkrankheiten, ein gestörter Elektrolythaushalt können die Folge sein. Stress kann sich aber auch auf das  Fressverhalten, die Fruchtbarkeit, die Trächtigkeitsrate und die Milchproduktion auswirken.

 

Abgesehen davon, dass sich nervliche Belastungen negativ auf die Gesundheit deiner Kühe ausüben, möchtest du natürlich auch, dass der Komfort der Tiere möglichst hoch ist.

Stress bei Kühen

Die Studie zum Stress bei rektaler Trächtigkeitsuntersuchung

Wissenschaftler an der Uni in Porto Alegre in Brasilien haben den Einfluss des rektalen Trächtigkeitstest auf den Stresslevel von Kühen untersucht. Das Ergebnis bestätigte, dass die rektale Palpation bei Rindern eine Stressreaktion hervorruft.

Die Forscher fanden heraus, dass trächtige Tiere nach der rektalen Untersuchung mehr weiße Blutkörperchen und Hämatokrit im Blut aufwiesen. Außerdem hatten sie einen höheren Cortisol- und Oxidantien Anteil – ein Hinweis auf vermehrten Stress.

Die Untersuchungen zum Stresslevel der Kühe

Was wurde bei der Studie genau unter die Lupe genommen? Die Wissenschaftler forschten an zehn 3 – 4-jährige nicht trächtigen Holstein Milchkühen.

Die rektalen Untersuchungen wurden in abgegrenzten Räumen nach der herkömmlichen Palpationsmethode durch einen Tierarzt durchgeführt. Jedem Rind wurde jeweils eine Stunde vor und unmittelbar nach dem rektalen Trächtigkeitstest eine Blutprobe entnommen.

Welche Werte wurden untersucht?

 

  • der Gehalt an weißen und roten Blutkörperchen

  • Hämoglobin

  • Hämatokrit

  • Antioxidantien

  • Oxidantien

  • Stickstoffoxide

  • Glukosespiegel

  • Gesamtcholesterinspiegel

  • Plasma Cortisol Konzentration

Die Ergebnisse des Stress-Experiments mit Kühen

Die Studie zeigt, dass die Kühe direkt nach der rektalen Untersuchung gestresster waren.

 

Folgende Werte veränderten sich:

  • weiße Blutkörperchen und das Hämatokrit stiegen um 42,33 %.

  • Cholesterol nahm ab um – 3,52 %

  • der Glukosewert stieg um 13,41 %

  • der Cortisolwert erhöhte sich um 23,26%

  • Oxidantien vermehrten sich um 31,78 %

  • Antioxidantien verringerten sich um 7, 24 %

  • Stickoxidkonzentration ging um 13,51 % zurück

  • die roten Blutkörperchen und die Hämoglobinkonzentration zeigten keinen großen Unterschied.

Signifikante Werte der Studie waren vor allem die gestiegenen weißen Blutkörperchen und der Hämatokrit Anteil. Auch der Zucker- und Cortisolwert sowie die Oxidantien waren auffällig erhöht.

Fachwissen einfach erklärt

Falls dir manche Begriffe nicht geläufig sind, haben wir sie für dich, vereinfacht kurz erklärt.

  • Hämatokrit stellt die Zähigkeit des Blutes da. Es zeigt den Anteil der unterschiedlichen Blutbestandteile im Gesamtvolumen des Blutes. Steigt der Hämatokrit Anteil im Blut, wird es zähflüssiger und fließt langsamer. Es besteht die Gefahr der Bildung von Blutgerinnseln. 

  • Der Glukosewert ist der Zuckergehalt im Blut

  • Cortisol ist ein Hormon des Körpers, das in der Nebenniere bei erhöhtem Stress gebildet wird. Deshalb nennt man es auch das Stresshormon. Es gehört zu den Glucokortikoiden.

  • Oxidantien sind die sogenannten freien Radikalen in unserem Körper. Die Antioxidantien sind die Radikalfänger und können die Oxidantien binden und entsorgen. Oxidantien sollen eigentlich die Zellen schützen. Geraten sie aus dem Gleichgewicht, zerstören sie gesundes Gewebe. Eine Zelle bleibt gesund, wenn Oxidantien und Antioxidantien im Gleichgewicht sind.

  • Stickstoffmonoxid (NO) reguliert den Blutdruck. Es verhindert z. B., dass Blutplättchen (Thrombozyten) verklumpen. Es hält Gefäße entspannt und elastisch. NO hält die Oxidantien im Gleichgewicht und hat eine entzündungshemmende Wirkung. Es ist aber nur in äußerst kleinen Mengen gut für den Körper und man sollte auf keinen Fall Stickoxide extra einatmen.

  • Oxidativer Stress nennt man, wenn Oxidantien und Antioxidantien nicht in Balance stehen und das dem Körper schaden kann.

Oxidativer Stress nach rektaler Untersuchung

In der vorliegenden Studie deuten die Ergebnisse darauf hin, dass die rektale Palpation eine Stresssituation für die Kühe ist. Der starke Anstieg der Cortisol-, die erhöhte Oxidantien- und Stickoxid-Konzentration in Verbindung mit einem Rückgang der Antioxidantien weisen darauf hin. Darüber hinaus zeigt die erhöhte Cortisol Konzentration als Reaktion auf die rektale Palpation, dass der oxidativen Stress kurz nach der rektalen Trächtigkeitsuntersuchung verstärkt ist.

Auch eine andere Studie belegt den Stressfaktor der rektalen Palpation

Eine Studie aus Israel zeigt ebenfalls, dass die rektale Untersuchung Kühe stresst. Die israelischen Wissenschaftler stellten den Stresslevel mit Schrittmessern fest. Sie befestigten die kleinen Apparate an Beinen und Hals und fanden heraus, dass die Tiere mit der TU aus Milch sich öfter und länger ausruhten. Die Kühe, bei denen die rektale Trächtigkeitsuntersuchung durchgeführt wurden, bewegten sich mehr und waren unruhiger.

Stress vermeiden mit der TU aus Milch

Mit der Trächtigkeitsuntersuchung per Milchprobe hältst du viel Stress von deinen Kühen fern. Kühe sind bereits im normalen Alltag auf dem Hof stressigen Situationen ausgesetzt. Hitze, Lärm, Überbelegung, Hierarchie in der Herde, andere auftretende Krankheiten etc. belasten die Tiere genug. Deshalb möchtest du so viel Stress wie möglich vermeiden. So sind die Kühe effektiv für deinen Hof. So sorgst du für den nötigen Komfort in deiner Herde.

Die TU aus Milch hat aber noch viele andere Vorteile. 

Quelle: Cagri Cingi, Cenker; Fatih Baser, Durmus; Sunucu Karafakioglu, Yasemin; Fatih Fidan, Abdurrahman

Stress Response in Dairy Cows Related to Rectal Examination
Acta Scientiae Veterinariae, vol. 40, núm. 3, 2012, pp. 1-7
Universidade Federal do Rio Grande do Sul.  Porto Alegre, Brasil

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Die für die routinemäßigen Kontrolle der Milch entnommene Probe kann dafür verwendet werden, was die Untersuchung noch einfacher macht.  Bei der TU aus Milch genügt es, Milch aus einem Viertel der Probe zu entnehmen. 

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